KulturBUNT e.V. Lemförde

Kultur macht Freude

Jever – eine Perle in Friesland

Bustagesfahrt nach Jever und Wilhelmshaven, 05.05.2024

„Ich heiße Wilhelm und nicht Onkel Busfahrer!“ Diese warme Begrüßung unseres Busfahrers zauberte uns ein Lächeln ins Gesicht, hatte Wetteronline doch vorausgesagt: kühl und ständig wechselndes, regnerisches Wetter. Ernst Völkening begrüßte uns ebenfalls und freute sich über den ausgebuchten Bus. Er stimmte uns auf ein besonderes Städtchen ein.
„Auf geht’s zu Stadtführung! Bitte sagen sie Jever immer mit F und sagen sie es niemals mit W. Das mögen wir nicht. Außerdem sind wir hier in Friesland und nicht in Ostfriesland, die mögen wir nämlich auch nicht (jedenfalls früher).“ Mit diesen Worten eröffnete unsere Stadtführerin unseren Rundgang durch die Jeveraner Altstadt.
Die Stadt liegt auf einem Hügel, 12 Meter über dem Meeresspiegel und ist umgeben von Marschenland. Hier im Wangerland – so heißt diese Gegend - lebten die freien Marschenbauern. Sie waren reich und wohlhabend, solange nicht eine verheerende Sturmflut ihr ganzes Gut vernichtete. Dann bot die hochgelegene Stadt Jever Rettung in der Not.
Die Jeveraner waren ein freies Volk, das durch einen Häuptling angeführt wurde. Doch für viele Jahre gab es auch eine kluge Häuptlingstochter, das „Fräulein Maria“, die segensreich die Geschicke der Stadt lenkte. Sie sorgte für Frischwasserpumpen, Stadtrechte, und vor allen Dingen machte sie aus der Burg ein wunderschönes Schloß.
Auf Kopfsteinpflaster gehen wir an Graften vorbei, die die Stadt umringen. Auf schmalen Straßen erkunden wir dieses hübsche Städtchen, das im Krieg keinen Schaden genommen hatte, und wirklich eine touristische Perle ist.
Der Höhepunkt ist natürlich die Schloßführung. Von außen kann man wirklich nicht ahnen, was für wunderbare Räume sich hinter den Mauern verbergen. Unsere Stadtführerin erzählt lebhaft die Lebens-und Liebesgeschichte von Fräulein Maria. Ihre Vita ist so außergewöhnlich, daß sie als MARIA VON JEVER in die Liste der Frauenorte Niedersachsen aufgenommen wurde.
Es ist Mittagszeit geworden. Direkt neben der Brauerei gibt es das schöne Gasthaus „Haus der Getreuen“. Die Geschichte des außergewöhnlichen Namens, der auf einen Stammtisch zu Ehren des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck zurückgeht, erzählt uns vor dem Essen Eva Völkening. Alles ist so stimmig an diesem unterschätztem Städtchen, daß man gern länger geblieben wäre. Aber wir wollen ja noch weiter….
Nur 20 km sind es bis nach Wilhelmshaven und wir alle wollen MEER. Also machen wir eine Hafenrundfahrt. Das Wetter schlägt weiterhin Kapriolen: hat man an Steuerbord noch graue Wolken, grüßt backbords ein heller Himmel.
Wilhelmshaven ist der einzige Tiefseehafen in Deutschland und auch der größte deutsche Marinehafen. Wir fahren dicht an den Fregatten und Versorgungsschiffen vorbei. Manche von uns genießen es, sich auf dem Oberdeck den Wind durch die Haare wehen zu lassen, andere pflegen bei einem Tässchen Kaffee alte oder neue Kontakte.
Pünktlich zur Rückfahrt lässt sich auch endlich die Sonne sehen, so daß die Heimfahrt richtig gute Laune macht. Die lassen wir uns nämlich nicht verderben. Der Busfahrer hat uns wunderbar kutschiert und Eva und Ernst Völkening haben uns mit dem Ausflug total begeistert. Jever ist Fun!

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Teddy Taste meets Madsax

20.03.2024

Am 20. März war der Rittersaal wieder einmal knallvoll und dieses Mal mit vielen Einwohnern aus Lemförde und „umzu“. Denn ihr Bürgermeister Lars Mentrup und sein musikalischer Begleiter seit der Orientierungsstufe Michael Schönemann ließen auf Einladung von KulturBUNT ihr gemeinsames Musikerleben Revue passieren. Lars Mentrup führte durch den Abend. Auf die Frage, ob jemand im Saal sei, der sie nicht kenne, meldete sich eine Person.
Schon in der 6. Klasse gehörten sie zum Orchester in einem Musical von ihrer damaligen Musiklehrerin  Elfriede Schenk, das in Hameln einen 2. Preis im Landeswettbewerb gewann. Michael am Klavier und Lars mit der Blockflöte, aus der später das Saxophon wurde.
In der Realschule Diepholz übten sie dann 4 Jahre lang für ein Musical, das nie aufgeführt wurde.  „Ich wollte nie erwachsen sein“ von Peter Maffey und „Tief im Herzen sind wir Kinder“ war die musikalische Umsetzung ihrer damaligen Gefühlslage.
Im Musikverein „Altes Amt Lemförde“ verdienten sie sich die nächsten Sporen, wobei das "Prittieren“ von schwer spielbaren Takten (Überkleben) eine wichtige Rolle spielte.
Schließlich gründeten sich die Her(t)zschrittmacher, die moderne Musik spielten, passend für die beiden jungen Musiker.
Lars Mentrup bezieht auch seine Mutter mit ein, die ihm und Michael Schönemann die Freude an der Musik von Billy Joel und Countrymusik vererbt hat.
Michael Schönemann hatte eine alte Hammondorgel und viele selbstgeschriebene Noten und Texte von seinem Vater geerbt, die für die beiden ein wahrer Fundus waren.

Die Hauptsache des Abends aber war die Musik aus 100 Jahren, von Mackie Messer (1928), „Just the way you are“ und „My life“ und anderen Liedern aus den 70ern bis heute.
Kurioses war dabei, so „120 Schweine für Beirut“ oder „Schmidtchen Schleicher“.
Das Publikum war hellauf begeistert und begleitete die beiden mit rhythmischen Klatschen oder einmal auch als Refrain Chor bei "Crocodile rock“
Mit der Zugabe „Wonderful tonight“ endete ein toller Abend im Rittersaal.


Singen, tanzen, lachen!

Mit-Sing-Show mit dem Public-Voice-Orchester, 09.03.2024

Das Markenzeichen vom KulturBUNT ist BUNT – ein bunter Programm-Mix, der viele verschiedene Besuchergruppen anspricht. Am Samstag, 09.03.2024, kam eine neue Farbe dazu: mit dem Public-Voice-Orchester unter der Leitung von André Luek haben wir zum ersten Mal das gemeinsame Singen ausprobiert. Der altehrwürdige Rittersaal im Amtshof war discomäßig bunt ausgeleuchtet. Stehtische, wo sonst gerade Stuhlreihen stehen, damit sich die vielen Gäste auch ein wenig zum Takt der Musik bewegen können. Kerstin begrüßte die zahlreichen Besucher und wünschte sich: „Ich will Euch singen, tanzen, lachen sehen!“

Und los ging es mit dem ersten Lied „Fly me to the moon“. Zur Musik aus den Lautsprechern wurde der passende Text auf die Leinwand projiziert, und unsere Besucher schmetterten aus voller Kehle los. Viele waren erstaunlich textfest und hätten die Unterstützung auf der Leinwand vermutlich nicht einmal gebraucht. Ein Ohrwurm nach dem anderen schallte durch den Raum, von ‚Anita‘ über ‚Alabama‘, ‚Hey Jude‘ von den Beatles oder ‚Willenlos‘ von Marius Müller Westernhagen – für jeden Geschmack war etwas dabei.

Zwischendurch gab es kleine Rätselgeschichten von André Luek, bei denen nach bekannten Bands gefragt wurde. In der zweiten Hälfte des Abends gab es dann noch eine Überraschung: André Luek holte sein Gitarren-Orchester auf die Bühne, und gemeinsam mit den zwölf Musikerinnen und Musikern gab es dann noch etliche Stücke live und nicht ‚vom Band‘. Das kam so gut an, dass das Publikum das Orchester am Ende nicht noch ohne mehrere Zugaben von der Bühne lassen wollte.
Fazit: ein gelungener Abend mit strahlenden Gesichtern im Publikum, bei den Musikern und auch bei den Veranstaltern! Und auch Kerstins Wunsch – „Ich will Euch singen, tanzen, lachen sehen!“ - ist so in Erfüllung gegangen.


Reisen bildet

Ausstellung 'Geburtstagsgäste' der Bremer Kunsthalle, 10.02.2024

Die Reisegruppe vor der Loriot-Bank

An dem Samstag, an dem wir mit dem Zug zur Kunsthalle nach Bremen fahren, scheint in diesem so sehr verregneten Winter sogar die Sonne. Es tut uns allen gut, vom Bahnhof Bremen zur Kunsthalle zu gehen mit einem Fotostop an der Loriot-Bank. In den Wallanlagen grüßen bereits die Schneeglöckchen.
Die ganze Welt ist heute auf den Beinen. Die Fußballfreunde strömen ins Weserstadion und auch vor der Kunsthalle gibt es eine Schlange. Bis zur Kunstführung ist noch Zeit für ein leckeres Tässchen Kaffee.
Die Kunsthistorikerin Frau Koper beginnt mit der Geschichte des Kunstverein. Zu dessen 200. Geburtstag sind viele berühmte Werke nach Bremen gekommen. Wir feiern natürlich mit. Vielleicht hätten wir eine Geburtstagstorte mitbringen sollen?

Eigentlich war der Kunstverein ein Treffpunkt für Erfolgreiche, für Feinsinnige, für Männer, die in Bremen miteinander zu tun haben. Eben Netzwerker, würde man heute sagen.
Nach Jahren des „Wilden Sammelns“, jeder nach seiner Façon, mußte irgendwann ein gemeinsames Gebäude her. Und so ein schmuckes Haus brauchte auch einen Direktor, Herrn Gustav Pauli. Pauli hatte einen Blick über die beliebte Malerei des Kaiserreiches hinaus in die weite Welt. Also nach Paris! Dort traf sich die ganze Welt, eben auch die Künstler aus Worpswede vor den Toren Bremens, um die neuen Impulse dieser neuen Zeit zu erleben. Brücken wurden geschlagen von Courbet zu Modersohn und seiner Frau Paula Modersohn-Becker, von Rilke zu Rodin und nach Berlin zu Liebermann. 

Die Kunst, die sich so sehr bedrängt fühlte von der Entdeckung der Fotografie, fand ihren neuen Weg. Dieser lag weit weg vom feinen kunstvollen Pinselstrich hin zum lebhaften Bearbeiten der Leinwand und das sogar unter freiem Himmel. Neue Pigmente in Tuben machten das möglich. Das abfällige Urteil der Kunstkenner lautete: das ist ja nur ein flüchtiger Eindruck, eine Impression ohne echtes Können. Und schon hatte diese Gruppe ihren Namen weg: IMPRESSIONISTEN. Das war nicht nett gemeint.

Wir sehen die Skulpturen von Rodin, Gemälde von Monet, Renoir und Toulouse-Lautrec. Zu den Werken, die der Bremer Kunsthalle gehören, weiß Frau Koper immer viel zu erzählen. Es ist der Preis, der immer zu hoch war, es ist die Nacktheit, die Entsetzen auslöste, oder auch das banale Thema: Camille, wer ist denn das? Das ist doch keine von uns!
Zwei schwarz-weiße Bilder sind Fotografien von Monetgemälden, die jetzt in Petersburg und Moskau hängen. Sie hängen dort an einem schönen Platz mit dem Hinweis: Bremer Kunsthalle. Nach dem 2. Weltkrieg kamen sie dorthin. Wem sie gehören, löst ein nicht endendes Gespräch über das HABEN aus. Das Problem lösen wir heute nicht.

Der ganze Stolz dieses Museums, das absolute Highlight, sind Van Goghs MOHNFELDER. Teuer waren sie schon vor hundert Jahren. Ein Vermögen wären sie jetzt wert. Aber Bremen wäre bei einem Verkauf um eine Attraktion ärmer, viel ärmer. Van Gogh ist jetzt ein Megastar. Seinen Pinselstrich kennt jeder, so wie man die ersten Töne von Beethovens Sinfonien kennt oder Mozart, oder die Beatles, oder Kennedy, die Stones, Urbi et Orbi, Martin Luther King.
Nach der Führung werden noch einige Postkarten geschrieben und in den Citipost Kasten geworfen.

Und dann tut Bewegung gut, auch wenn es nur der kurze Gang zum Ratskeller ist. Die Mutigen von uns und auch die Fans wählen dort die regionalen Gerichte: Labskaus und Knipp.
Vor dem Rathaus tummelt sich die Welt. Besonders die Kinder haben großen Spaß an den riesigen Seifenblasen, die ein Straßenkünstler zaubert. Schlendern, promenieren oder einfach nur gehen. Immer den Leuten nach zur Weser. Dort kann man die Schiffe bewundern. Die „Alexander von Humboldt“ ist jetzt auch ein Restaurant, daneben liegt das Pannekoekschip „Admiral Nelson“.

Wir könnten ja noch dem Dom einen kurzen Besuch abstatten. Er hat so wunderbare Orgeln, herrliche Kronleuchter, und im Altarraum ist eine klitzekleine Maus in einen Türrahmen gemeißelt.
Shoppen bei Manufactum ist auch noch eine prima Idee, bevor wir zum Bahnhof gehen. Dort lockt mich immer natürlich die Bürgerpark-Tombola. Welche Bremer Spezialität gewinne ich? Natürlich Jacobs Kaffee.
Beide Züge waren pünktlich. Sie waren voll, aber wir haben bequem Platz gefunden und so manches schöne und lustige Gespräch auf der Rückfahrt geführt. Auf der Hinfahrt waren wir noch Fremde. Reisen bildet und macht das Herz weit.


Ein Zauberer im Rittersaal

Fabian Rabe 'Dreimal schweizer Kater' am 28.01.2024

Der Zauberer betritt die Bühne. Er weiß genau, wie er aus der quirligen Bande, die vor der Bühne hockt, ganz aufmerksame Zuhörer macht. Ein Satz genügt. „Woran erkennt man einen Zauberer?“ Während wir Erwachsenen noch überlegen: vielleicht an seiner orangen Jeans? Brüllen die Kinder schon: Am Zauberstab!!!
Zum Aufwärmen zeigt der Magier ganz einfache Tricks. Ohje, das soll Zauberei sein? Das kann doch jeder. Das sieht man doch schon so.
Also ruft er ein Kind auf die Bühne. Das nennt stolz seinen Namen und Fabian läßt dann Bälle durch seinen eigenen Körper wandern, so daß sie von der linken Hand in der rechten landen. Hmmm, das ist doch easy. Dann muß das Kind ihm seine Hand reichen. Das Spiel plätschert noch ein bißchen hin und her, und auf einmal - Abrakadabra - springen dem Kind plötzlich zig Bälle aus der Hand!
Die Münder bleiben offen stehen. Das ist jetzt aber wirklich Zauberei. Ganz große Zauberei!
Genauso fasziniert er uns mit Ringen, die er auseinander zaubert oder zu Ketten zusammentrickst.
Zauberkisten, bunte Tücher - nichts ist vor seinem unglaublichen Zauberwissen sicher.
Das kann nicht wahr sein. Wie macht er das bloß? Applaus, Applaus von Groß und Klein. Und am liebsten das ganze noch einmal in Zeitlupe.

Er hat auch einen ganz frechen Raben als Assistenten mitgebracht, der ihm immer übers Maul fährt. So ein Rüpel. Na klar. Fabian Rabe ist ja auch ein Bauchredner.
Den absoluten Höhepunkt hat er uns für den Schluß versprochen. Man kann es nicht glauben, das hast du auch noch nie gesehen. Aus einem guten orangen Knirps wird - Hokuspokus - ein olles Regenschirmgestänge mit Tüchern. Und daran hängen natürlich seine echten Zaubertücher.
Das glaubst du nicht? Dann hättest du dabei sein müssen. Wir jedenfalls können alle beteuern: SO WAR ES!! Und keiner weiß, wie es geht.


Ausverkauftes Haus

Ludger von Husen '775 Jahre Flecken Lemförde' am 22.11.2023

Rappelvoll war es gestern Abend im Rittersaal. KulturBUNT konnte den Archivar der Samtgemeinde dafür gewinnen, seine Zeitreise im Flecken Lemförde noch einmal vorzutragen. Erstmalig hatte er das im Rahmen des 775-jährigen Jubiläums am Tag der Geschichte getan. Und an dem Tag gab es viele enttäuschte Besucher, weil sie aufgrund des großen Andrangs wieder weggeschickt wurden.
Nun also die 2. Auflage ... und wieder ausgebucht. Kerstin Schult ermunterte Ludger von Husen, einen weiteren Termin folgen zu lassen.
Der Vortrag war sehr informativ, kurzweilig und sicher haben auch die alt eingesessen Lemförder noch jede Menge Neues erfahren.
Am schönsten sind natürlich immer Fotos aus der alten Zeit. Und davon hatte Ludger von Husen einiges dabei.  Als besonderes Schmankerl hatte er ein Lied in Gedichtform über den Flecken Lemförde dabei. Mit Witz und Selbstironie wird der Flecken dort dargestellt.

Nach knapp eineinhalb Stunden waren sich alle einig: ein toller Abend und ein guter Vortrag, der gern noch einem weiteren Publikum zuteilwerden könnte.
Ludger von Husen verzichtete auf eine Gage, aber so ganz ohne ein Dankeschön sollte er nicht nach Hause gehen. Als kleine Anerkennung gab es vom KulturBUNT einen Essensgutschein.
Für KulturBUNT war dies die letzte Veranstaltung im Jahr 2023. Das Programm für das 1. Halbjahr 2024 wird in den nächsten Tagen veröffentlicht und man darf sich wieder auf ein abwechslungsreiches Programm freuen.
Und mal sehen, wie oft es dann im Jahr 2024 heißt: AUSVERKAUFT.


Weltklasse im Rittersaal

Joscho Stephan Quartett am 25.10.2023
Aachen, Dresden, Zürich, Polen, Spanien, Schloss Elmau, und irgendwo dazwischen auch der Rittersaal in Lemförde! Joscho Stephan besuchte mit seinem Quartett auf Einladung von KulturBUNT Lemförde zum zweiten Mal unseren kleinen Ort. Ein ausverkaufter Saal freute sich auf den Meister der Gitarrensaiten, und er und seine Mitmusiker – Volker Kamp am Kontrabass, Sven Jungbeck an der Rhythmusgitarre und Sebastian Reimann, Geige – freuten sich sichtlich auf den Lemförder ‚Fanclub‘.
Das Joscho Stephan Quartett in der Besetzung Joscho Stephan (git), Sebastian Reimann (viol), Volker Kamp (bass), Sven Jungbeck (git)

Gleich mit dem ersten Stück stellte Joscho Stephan unter Beweis, dass der Gypsy Swing nicht in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts stehen geblieben ist. Seine Interpretationen der Klassiker von Django Reinhardt und Stéphane Grappelli, aber auch seine Adaptionen moderner Stücke von z.B. den Beatles leben von der kreativen Mischung aus Gypsy, Latin und Pop.
Mit atemberaubender Geschwindigkeit improvisiert er über den Melodielinien, zaubert neue Farben in die bekannten Strukturen, und baut ‚mal so eben‘ mit einem Augenzwinkern Zitate aus anderen bekannten Musikstücken in seinen Vortrag.
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Als kongenialer Begleiter steht ihm Sebastian Reimann mit seiner Violine zur Seite. Mit sichtlicher Freude werfen sich die beiden die Melodien zu und laufen im Duett zur Höchstform auf.
Volker Kamp am Kontrabass und Rhythmusgitarrist Sven Jungbeck liefern für solche kreativen Explosionen das solide Grundgerüst. Präzise und mit einem feinen Gespür für die melodische Entwicklung führen sie das Quartett durch die teilweise vertrackten Harmonien. Und als Volker Kamp mitten in einem Solo auf dem Kontrabass einen Hustenanfall bekommt, er aber unerschütterlich sein grandioses Solo zu Ende bringt, ist das dem Publikum einen Sonderapplaus wert. 
Und in der Zugabe zeigt dann auch Sven Jungbeck, dass er nicht nur ein zuverlässiger Begleitmusiker ist – für Joscho Stephan ein „bedauernswerter Job“ – sondern auch ein exzellenter Sologitarrist.
Mit dieser Zugabe bedankte sich das Joscho Stephan Quartett beim Publikum, und das Publikum bedankte sich bei den vier Musikern mit ‚standing ovations‘ und lang anhaltendem Applaus für dieses unvergleichlich schöne und musikalisch reichhaltige Konzert.
Und was sagte Joscho Stephan bei seiner Verabschiedung am Schluss? „Wir waren jetzt zweimal in Lemförde. Aber aller guten Dinge sind drei ….“ 
Alles klar, lieber Joscho, das kriegen wir wohl hin!

Duo In-Takt Günter Scholz & Reinhold Saathoff

Duo In-Takt am 27.09.2023

Günter Scholz und Reinhold Saathoff konnten sich freuen. Ein volles Haus erwartete ihren Auftritt im Lemförder Rittersaal. In ihrer bekannten Art brachten sie Texte und Schlager der 20er und 30er Jahre zu Gehör.  Ob „Hallo kleines Fräulein“, “Wenn ein Mädchen A sagt“ oder „Wochenend und Sonnenschein“ A-capella dargeboten wurde, hatten sie bei dem Publikum ihren Applaus sicher.
Ein besonderes Highlight war das Lied “Kannst Du pfeifen Susanna..“, in dem Reinhold Saathoff seine komödiantische Ader voll ausspielen konnte.
Günter Scholz schlüpfte in die Rolle von „Günther Alfred“ und las aus seinem Büchlein mit 16 kleinen Geschichte über die erste Liebe und den Mönch in Rothenburg.
Natürlich fehlten auch so bekannte Lieder wie „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Spatz und Spätzin“, „Du bist mein Alphabet“ und „Die Familie Gänseklein“ nicht.
Die Beiden mussten noch vier Lieder und eine Geschichte als Zugabe vortragen, bis das Publikum sie entließ.

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Skulpturenpfad Damme

10.09.2023

Ein Sonntag - ganz einfach schön ...

... und so geht es in 12 Schritten:

  1. Kulturbunt kündigt eine Kunstführung am Sonntag nachmittag zu den Skulpturen in Damme an.
  2. Wir fahren um 15 Uhr mit PKWs nach Damme.
  3. Wir starten die Führung mit Frau Nordhoff, unserer 'Skulpturenpfad-Führerin'.
  4. Wir beginnen die Führung vor der ersten Skulptur, dem „Statt-Tor“ von Leonard Wübbena. Dieses Werk in einem leuchtenden Rot begrüßt alle, die in die Dammer Innenstadt wollen.
  5. Frau Nordhoff berichtet über die Entstehungsgeschichte der 40 Skulpturen, die Symposien in den Anfangsjahren, die Begegnungen mit den Künstlern und dem Wandel in den Jahren.
  6. Viele, aber leider nicht alle Werke kann man in einer Stunde besprechen. Also beschränken wir uns auf eine Auswahl.
  7. Eine Lieblingsskulptur auswählen. Für mich wird das Werk „Der Wächter der fünf Sinne“ des Argentiniers Jorge Romeo besonders in Erinnerung bleiben.
  8. Am „Viktorbrunnen“ auf dem Kirchplatz innehalten. Der figurative Brunnen erzählt die Geschichte der Stadt. Außerdem haben hier an den Wasserspielen vor dem Brunnen Kinder (und nicht nur die!) viel Spaß.
  9. Die Kirche „St. Viktor“ besichtigen. Diese hat eine 1000 jährige Geschichte und ist so groß, daß sie auch „Dammer Dom“ genannt wird. Ihr könnte man eine eigene Führung widmen.
  10. Der „Scheune Leiber“ einen kleinen Besuch abstatten. Die "Scheune Leiber" ist die geglückte Rettungsaktion eines maroden Gebäudes. Als Veranstaltungshaus ist sie heute ein Glücksfall für die Stadt.
  11. Alles hat ein Ende. Mit viel Applaus verabschieden wir uns von Frau Nordhoff.
  12. Und noch etwas Schönes ganz zum Schluß machen: an einem „riesigen runden Tisch“ lassen wir bei leckeren Speisen und Getränken diesen Tag ausklingen.
Begrüßung durch Frau Nordhoff
Begrüßung durch Frau Nordhoff
Los gehts! Die erste Skulptur ...
Los gehts! Die erste Skulptur ...
Statt-Tor von Leonard Wübbena
Statt-Tor von Leonard Wübbena
Wächter der fünf Sinne von Jorge Romeo
Wächter der fünf Sinne von Jorge Romeo
Alter Oldenburger von Wolf E. Schultz. Der Oldenburger ist links!
Alter Oldenburger von Wolf E. Schultz. Der Oldenburger ist links!
Manchmal muss man genau hinsehen
Manchmal muss man genau hinsehen
Die Details sieht man erst von ganz nah
Die Details sieht man erst von ganz nah
So sieht es beim Vorbeilaufen aus
So sieht es beim Vorbeilaufen aus
Viktorbrunnen von Ferdinand Starmann
Viktorbrunnen von Ferdinand Starmann
Nicht ins Wasser fallen!
Nicht ins Wasser fallen!
Der Viktorbrunnen vor dem Dom
Der Viktorbrunnen vor dem Dom
Die KulturBUNT-Gruppe vor dem Dom
Die KulturBUNT-Gruppe vor dem Dom
Innenansicht des Doms
Innenansicht des Doms
Innenansicht des Doms II
Innenansicht des Doms II
Innenansicht des Doms III
Innenansicht des Doms III


Besuch der Von-Sanden-Oberschule Lemförde
in der Kunsthalle Bremen

August 2023

Der KulturBUNT, der selbst auch immer mal wieder gern einen Ausflug zur Kunsthalle nach Bremen organisiert, hatte die Idee und den Wunsch einmal etwas für die junge Generation in der Samtgemeinde Lemförde zu initiieren. Dies insbesondere auch mit dem Hintergrund, dass wir als KulturBUNT auch mal unser Image aufpolieren wollten, nicht nur was für die Ü-60ger anzubieten. Da kam das Programm „Generation*- Jugend trotz(t) Krise“ in der Kunsthalle Bremen gerade richtig.
Um auch an das richtige Publikum zu kommen, wurde Martina Feldmann, Jugendpflegerin der Samtgemeinde Lemförde, gebeten, einen Ausflug nach Bremen zu organisieren. 

Selbstverständlich sollten alle Jugendlichen teilnehmen können und nicht das Eintrittsgeld oder auch die Busfahrtkosten ein Hindernis darstellen. Deshalb wurden diese Kosten vom KuturBUNT komplett übernommen.
Frau Feldmann hat den direkten Weg mit der Von-Sanden-Oberschule gewählt und so wurde praktisch ein gelungener Klassenausflug der ganz anderen Art daraus. Wir freuen uns, dass wir 30 jungen Menschen einen kulturellen Tag schenken konnten.

Die Von-Sanden-Oberschule schickte uns den folgenden Bericht und die Fotos, die diesen besonderen Tag noch einmal dokumentieren:

Im August besuchten die 10. Klassen der Von Sanden Oberschule Lemförde die Ausstellung „Generation*- Jugend trotz(t) Krise“ in der Kunsthalle Bremen. Der KulturBunt e.v. Lemförde lud dazu ein. 

In zwei Gruppen wurden die Jugendlichen durch die Ausstellung geführt und mit aktuellen Krisen unserer Zeit konfrontiert: Corona, Klimakatastrophen, Rassismus, Fluchtproblematik und Social Media. 

Die beiden Kunstpädagogen, die die Jugendlichen begleiteten und durch die Ausstellung führten, gaben einen tieferen Einblick in die einzelnen Themen, erklärten die Räume, Kunstwerke und Fotografien und gaben einen Forscherauftrag an die Hand, der sich tiefgreifender mit den Problemen unserer Erde auseinandersetzt: Wie soll unser Leben in 20 Jahren aussehen?


Fest der Nationen am Amtshof in Lemförde

15.07.2023

KulturBUNT lässt Tradition wieder aufleben
Am Samstag, 15. Juli 2023 feierte KulturBUNT im Rahmen der 775-Jahrfeier nach langer Zeit wieder ein Fest der Nationen auf dem Amtshofvorplatz in Lemförde.
Rund 600 Besucher konnten dabei nicht nur Lahmacun, Bifanas, Bortsch, Vareniki, Kwas und kurdischen Tee kennenlernen,  sondern auch interessante Menschen und Kulturen.
In diesem Jahr haben kurdische, portugiesische und ukrainische Nachbarn aus Lemförde und Umgebung einen Teil der vielfältigen Kultur ihrer Heimatländer präsentiert.
In einem kulturbunten Programm wurden landestypische Speisen und Getränke, Kaffee und Kuchen - sowie Musik, Gesang, Tänze und vieles mehr angeboten. Abgerundet wurde das Programm mit Aktionen zum Mitmachen für Groß und Klein - Luftballonkünstler, Tänze, Hüpfburg und vieles mehr.



Besuch des Heringsfängermuseums in Heimsen

04.06.2023

Heimsen liegt im großen Weserbogen. Es sind von dort noch 160 km bis zur Nordsee. Und dort soll es Heringe geben? Ich erwarte dort nur Süßwasserfische. Aber es ist nicht der 1. April und Ernst Völkening hat die Tour organisiert. Und der ist für Zuverlässigkeit bekannt. Es kann also nur spannend werden.

Es ist schönstes Sonntagssommerwetter. Wir genießen die Busfahrt durch die grüne Landschaft, über die Weserbrücke bei Petershagen bis nach Heimsen.
Bei der Begrüßung erfahren wir, dass dieses Museum fast ein Dorf ist. Mehrere Fachwerkhäuser aus Frille, Meßlingen und Heimsen zeigen das bäuerliche Leben vor über 100 Jahren und in der ehemaligen Schule wird alles über den Fischfang erzählt.
Fast alle wissen, dass im 19. Jahrhundert viele Männer aus unserer Region nach Amerika auswanderten oder nach Holland zur Heuernte gegangen sind, denn hier in unserer Heimat war das Leben der Bauern auf den kargen Böden sehr schwer und elend.
In den Niederlanden gab es erfolgreichen Schiffsbau und Fischfang. Von diesem Wissen profitierten die Küstenstädte an der deutschen Nordsee, sodass die Männer aus dem Bereich der Mittelweser, also rund um Heimsen, nach Bremen-Vegesack gingen, um dort anzuheuern.

Unser Museumsführer war als 17-Jähriger noch selbst 10 Jahre lang zur See gefahren und konnte uns genau erzählen, wie das Leben auf den Schiffen war. Von Mai bis Dezember fuhren die Logger mehrmals raus auf das Meer, um vollbepackt mit 1000 Fässern Salzhering nach Vegesack zurückzukehren.
Die Fangmethode, die es heute nicht mehr gibt, bestand aus senkrecht stehenden Netzen, sogenannten Stellnetzen, in denen Heringe, und zwar nur ausgewachsene Exemplare, stecken blieben. Diese Methode war total schonend. Kleinere Fische schlüpften durch die Lücken und die größeren drehten einfach um.

Es wurde oft 60 Stunden am Stück gearbeitet, um den Fang einzuholen, die Heringe zu kehlen, sie dann in Fässern mit Salz zu lagern und unter Deck zu bringen,
Es war so spannend, weil wir auch so viel über das Leben auf See erfuhren: von der wasserfesten Kleidung, den besonderen Handschuhen, dem Strohsack zum Schlafen, dem Speiseplan, den Nachrichten für die Heimat und von der Heimat.

Nach einer leckeren Kaffeepause mit Keksen ging es weiter in den drei Häusern, die das Leben vor 100 Jahren erzählten. Das erste Haus war der Kleidung gewidmet. Ganz wunderbar hat unser Gästeführer über die Schürze berichtet, die den ganzen Tag lang im Einsatz war. Herrlich. So ein geniales Kleidungsstück!!! Viele von uns wissen noch, dass in dieser Region noch lange Tracht mit kostbaren Hauben und den wunderschönen roten Röcken getragen wurde. Genauso so aufwendig waren auch die langen weißen Taufkleider. Auch das letzte Hemd, ohne Taschen, wurde ausgestellt. Es lag oft fertig genäht in der Truhe, um auf seinen Einsatz zu warten.
Im Friller Haus wird der Alltag gezeigt. Die Frauen der Heringsfänger hatten ein hartes Leben, denn sie mussten, während die Männer zur See fuhren, Haus, Hof und Kinder versorgen.
Im letzten Haus werden die Handwerksstuben gezeigt. Denn egal ob Schuhe und Stiefel, Holzarbeiten, Körbe und Stühle flechten oder Spinnen und Weben des Leinens, alles wurde im Ort erledigt.
Wir sind alle ganz begeistert von den vielen Eindrücken. Dieses Museum ist ein wahres Schmuckkästchen und man sollte es vielen weitererzählen: da müsst ihr hinfahren!
Das leckere Mittagsessen in Loccum in „Rodes Gasthaus“ haben wir uns verdient und genau das hat auch der Koch gewusst: er hatte verdammt lecker gekocht!

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In der Region am Steinhuder Meer ist das Kloster Loccum ein besonderes Kleinod. Seine Geschichte beginnt 1163, als es von Zisterziensern gegründet wurde. Natürlich kennt man dann auch Bernhard von Clairvaux aus Frankreich, und man ahnt, dass nichts bleibt, wie es ist. Und das nennt man dann Geschichte, hoffentlich bis in die Gegenwart.

Also reden wir vom Jetzt: Es gibt eine moderne Bibliothek mit vielen kostbaren alten Schriften, es gibt ein Gästehaus für die jungen niedersächsischen Vikare, einen wunderschönen Garten für die ganze Familie mit einer Schaukel auch für Große, Bienenstöcke am Brauteich, und die Johanneskapelle hat neue moderne Bilder von Hermann Buß. Es ist moderne Kunst, die unter die Haut geht, vielleicht nennt man diesen Stil auch Fotorealismus. So eine Überraschung. Ich freue mich sehr über diese Entdeckung.

Dann, viel zu früh, Abfahrt! Heimweg! In der Heimat warten die Hühner auf euch. Ja, auf uns warten sie in Dielingen.
Vielen Dank, lieber Ernst, für diese wunderschöne Tour mit vielem neuen Wissen und dem Eintauchen in die herrliche Welt des Klosters Loccum.


Lichtbildervortrag: Lissabon und Mittelportugal

19.04.2023

Unser Referent, Herr Kirmis, ist weit gereist und kommt zu uns in den Amtshof, mit Bahn und Rad. Helm auf! Hut ab!
Herr Völkening, selbst Portugalfan, begrüßt uns alle.
Herr Kirmis beginnt seinen Vortrag mit Landkarten der iberischen Halbinsel und einer Übersicht zur Geschichte Portugals. Das Land ist ganz dem Atlantik zugewandt und hat mit dem Cabo da Roca auch den westlichsten Punkt Europas.
Anhand schöner Städte erfahren wir etwas über die Entwicklung Portugals nach der Zurückdrängung der Mauren. Mit dem unermesslich reichen Christusorden kommt viel Geld in die Stadt Tomar. Mit diesem Kapital lässt Heinrich der Seefahrer Schiffe bauen. Auf den Karavellen besegelt Vasco de Gama die Weltmeere und macht Portugal zur ersten Seemacht. Die Entdeckung der Welt und die Kartographierung der Küsten ist seine Aufgabe. Auf der Rückreise hat er wertvolle Schätze im Gepäck: Edelmetalle, Hölzer, Gewürze und leider auch Sklaven.
Rund um Lissabon findet man viele Städte, die UNESCO-Weltkulturerbe sind: Fatima, die Pilgerstadt, Obidos mit seiner riesigen Wallanlage, Batalha, die Stadt der Königsgräber, Tomar, die Stadt des Christusordens, Nazare, die Stadt am Meer mit den Riesenwellen.

Lissabon, die weiße Stadt, ist jetzt eine der schönsten Hauptstädte Europas. Am Fluss Tejo gelegen, mit Ober- und Unterstadt, bietet sie phantastische Ausblicke. Zur Geschichte der Stadt gehört das entsetzliche Erdbeben von 1755, aber auch die EXPO von 1998, von der die Stadt noch heute profitiert (Was blieb dagegen von der EXPO Hannover?).
Von den vielen Facetten dieses Landes bringt Herr Kirmis uns einige sehr anschaulich nahe:
• das Essen: immer Fisch, schlicht, aber authentisch
• Azulejos: wunderbar bemalte Fliesen, die seit Jahrhunderten die Gebäude innen und außen schmücken
• Manuelinik: der besondere Baustil, der christlichen Kirchenbau mit nautischen Elementen verbindet
• Und immer wieder der Fado, die klagende Nationalmusik.
Fazit: ein wunderschöner Vortrag, der Lust macht, dieses Land näher kennenzulernen. Und als besonderes Bonbon war diese gelungene Veranstaltung für Mitglieder gratis.


Lemförde hat Geburtstag und alle feiern mit

25.03.2023

Zur 775-Jahr-Feier unseres Fleckens Lemförde haben sich alle Vereine tolle Veranstaltungen ausgedacht, und natürlich sind auch wir von KulturBUNT mit dabei.
Wir wollen mit ganz viel Musik feiern, die bei allen ankommt und alle begeistert. Deshalb haben wir ein Ensemble engagiert, das uns mit mitreißenden Songs aus Musicals einen unvergesslichen Abend bereiten wird.
Lemförde, Löwen und natürlich ganz viel Liebe wollen wir bieten. Wir treffen damit genau ins Schwarze und sind schnell ausverkauft.
Es macht Herrn Völkening sichtlich Spaß, die Gäste zu begrüßen und die fünf Künstler rund um Johanna Schmoll vorzustellen. Er erinnert sich total amüsiert an seinen ersten Musicalbesuch. Natürlich war es ‚My fair Lady‘ in den 60er Jahren. Also vor fast 60 Jahren.
Und los geht's mit Stephan Middendorf als Moderator.

„Es gibt so viele Arten der Liebe. Ach, was soll ich sie aufzählen. Sie wissen es doch selber. Hören sie einfach zu.“ Und los geht's mit einem fetzigen Song, wobei alle merken: Wir haben es mit echten Profis zu tun. Auch auf unserer kleinen Bühne entfalten sie eine tolle Show mit Charme und Witz und natürlich mit ihren herrlichen Stimmen. Am Klavier werden sie von Herrn Professor Schmoll begleitet.
Mein Mann hat mir eine Aufgabe mitgegeben: komm mit einem Ohrwurm nach Hause. Den Song bekomme ich gleich am Anfang geliefert. Er passt 100 % zu mir und meinem Gesangstalent: „Ich sing’ schief, manchmal hoch und auch zu tief“. Was mir permanent gelingt, das ist für Könner durchaus schwierig, weil es ihnen richtig gegen den Strich geht.

Ein Musicalabend bringt Bekanntes und Neues. Richtig schön zum Mitswingen ist Udo Lindenbergs „Hinterm Horizont gehts weiter“. „Send in the Clowns“ aus dem Musical „A Little Night Music“ und auch „Irgendwann“ aus der West-Side-Story spiegeln die melancholische Seite der Liebe.
Richtig spannend ist es zu hören, dass die Musicalwelt von Stephen Sondheim, der in Amerika ein bekannter Komponist ist und auch mit ganz vielen Preisen ausgezeichnet wurde, hier gänzlich unbekannt ist. Wir bekommen richtig viel Neues geboten.
Alle wissen, dass dieses Wunschkonzert auch für Lemförde, dem Ort mit dem Löwen, ein Geschenk bereithält. Was passt besser als ein Song aus dem Musical „Der König der Löwen“? Alle Stücke dieses Meisterwerks gehen direkt ins Herz. Mit dem Lied „Er lebt in dir“ holen die fünf Künstler Afrika-Feeling auch zu uns in den Rittersaal.
Natürlich wollen wir alle am Ende nicht sofort nach Hause gehen. Um Zugaben brauchen wir nicht lange zu bitten, dazu macht es den Künstlern hier bei uns auch richtig Spaß. Es ist ein richtig gelungener Abend und das schönste Kompliment kommt aus der Reihe hinter mir: „War das schön!“


5 Musikerinnen, 22 Instrumente, 1 musikalische Liebeserklärung:
LEGNO CON PASSIONE im Amtshof

22.02.2023

Frau Völkening freut sich sehr, die Musikerinnen und unsere Gäste am Mittwochabend im Amtshof begrüßen zu dürfen. Es ist ihre Lieblingsmusik, die gleich gespielt werden wird, die fünf Flötistinnen spielen ihre eigenen Lieblingsstücke und die zahlreichen Gäste machen klar: Mein Lieblingsabend findet heute im Lemförder Rittersaal statt.
„Wunderschöne Musik aus der Region“ ist das Nebenthema dieses Abends, denn die Namen der Künstlerinnen sind hier vielen bekannt. Auch haben sie keine weiten Wege, sondern sie kommen aus Ostercappeln und umzu.
„Wir holen Sie heraus aus dem Alltag, hinein in unsere Welt der Musik. Genießen Sie unsere Lieblingsstücke vom Mittelalter mit Monteverdi bis zur Moderne.“
Man kann die berühmte Stecknadel fallen hören, so fasziniert sind wir alle schon beim ersten Stück.
Insgeheim denke ich: Das soll eine Flöte sein? Es ist ein Ding, etwa 1 Meter lang und erinnert mich eher an einen elektrischen Kontrabass. „Sie erleben heute einen fulminanten Abend, denn wir 5 Frauen haben Ihnen 22 verschiedene Flöten mitgebracht. Fragen sie uns später gerne nach den Instrumenten, wir freuen uns immer auf Gespräche.“ Sehr sympathisch moderieren die Künstlerinnen abwechselnd ihre Werke.
„Sie hören jetzt gleich Barockmusik, das ist auch die große Epoche der Holz-Flöten, aber danach landen wir sofort in unserer Zeit. Danach wird es ganz modern. Schließen sie die Augen und lassen sie sich verzaubern, wenn es heißt: Die Einsamkeit des Tones.“
Mein Lieblingsstück an dem Abend ist auch ganz modern. Es erinnert an das Flattern von Schmetterlingen, wobei ganz speziell beim Komponieren an den Schwalbenschwanz gedacht wurde.
„Wir können auch Film! Wie heißt der Song, den jeder mitklopfen kann?“ Tapp-da-dapp! Genau: „Pink Panther“! Was für ein Ohrwurm. Cool.
Es ist richtig Hochleistungsmusik, was wir hören. Irgendwann könnte es passieren, dass jemandem die Puste ausgeht. Aber bevor das passiert, gehen wir eben nach Hause. Aber erst noch Applaus und dann natürlich noch Zugabe.
Beim Verabschieden stellen wir fest, dass wir Gäste von 'weither' haben. Sie kommen aus Diepholz und Drebber. Der Flötenchor ist aus Barenborstel angereist und die Kolleginnen von KURIOS OSTERCAPPELN sind auch dabei. Dann haben wir wohl alles richtig gemacht.


Spaß und Spannung mit der Detektivspinne Luise

12.02.2023

„Hallo Lemförde! Es ist schön, dass ich hier bei euch bin an diesem Sonntagnachmittag. Ich heiße Sascha Gutzeit und das ist ein schöner Name, denn ich brauche gar keinen Künstlernamen.“ So stellte sich Sascha Gutzeit, der ‚Vater‘ der Detektivspinne Luise, am Sonntag den zahlreichen Kindern und ihren Eltern im Lemförder Amtshof vor.
Hinter Sascha hängt an der Wand der Plan von dem Garten, in dem Luise wohnt. Auch die Spinne selbst hat Sascha mitgebracht und er erklärt sie ganz genau. Am Spannendsten ist, dass sie, wie alle anderen Spinnen auch, Fäden schießen kann, an denen sie sich blitzschnell als Detektivspinne herunterlassen kann, um zu ihren Einsätzen zu flitzen.

Luise wohnt in einem Schuppen am Rande der Garten. Opa Hubert, der jeden Morgen alle Pflanzen und Tiere in seinem Garten begrüßt, wohnt in dem großen alten Haus. Am anderen Ende des Gartens wohnt der Frosch, der weiß genau, dass er nur die schlaue Luise rufen muss, wenn im Garten etwas Ungewöhnliches passiert. Dann kommt Luise, die immer neugierig ist, ganz flott herbei.
Sascha hat auch seine Gitarre mitgebracht. Seine tollen Lieder machen richtig gute Laune und alle dürfen mitsingen.
Zum Abschluss bekommt Sascha ganz viel Kinderapplaus und als besonderes Dankeschön von Juliane eine Luftballonsonnenblume. Genau das Richtige für den Garten von Luise.


Erfolgreicher Start ins neue Jahr mit dem Besuch der Ausstellung SUNSET in der Bremer Kunsthalle

14.01.2023

Die erste Veranstaltung von KulturBUNT im neuen Jahr war schnell ausgebucht, obwohl oder vielleicht weil der Januar so ein grauer Monat ist. Neue Eindrücke sind dann echte Stimmungsaufheller. Die Kunsthalle in Bremen hat mit der Sonderausstellung SUNSET auch genau diesen Nerv getroffen.

Mit 20 Personen haben wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Bremen gemacht. Auf dem Fußweg vom Bahnhof zur Kunsthalle kommen wir an der Loriot-Bank vorbei, einem schönen Platz für ein fröhliches gemeinsames Foto. Kurz vor der Führung um 12 Uhr ist auch noch Zeit, um im „Cafe Sylvette“ ein leckeres Tässchen Kaffee zu trinken. Dann geht’s los.
Unsere Ausstellungsführerin Frau Böger verteilt die Kopfhörer, die optimales Verstehen garantieren, ohne die anderen Besucher zu stören. SUNSET zeigt Kunst aus den letzten Jahrhunderten und auch Alltagsgegenstände wie Plakate und Tapeten. Nachdem die Idee geboren war, eine Ausstellung über den Sonnenuntergang zu gestalten, stellten die Kuratoren fest, dass es weniger Werke gibt als gedacht.

In den 80er Jahren hielten stimmungsvolle Wandtapeten in den Wohnzimmern Einzug. Um daran zu erinnern, ist im zweiten Raum die gesamte Wand mit einem wunderschönen Sonnenuntergang tapeziert. Man wird regelrecht erschlagen von diesem Traumpanorama auf einer Größe von 5 × 12 Metern.
Schönheit und Sehnsucht sind die direkten Gefühle, die diese Ausstellung anspricht. Um dabei nicht in Monotonie und Kitsch abzugleiten, gibt es eine außergewöhnliche Hängung der Werke. Wir sind froh, daß uns diese Aspekte erklärt werden. Neben vielen bekannten Namen wie Warhol, Feininger, Runge, Monet liegt ein Schwerpunkt auf regionalen zeitgenössischen Künstlern. Es ist eine Führung mit Tiefgang, die aktuelle Themen, wie Luftverschmutzung, physikalische Besonderheiten, dass es auch mal zwei Sonnen geben kann sowie das Grüne Leuchten und auch die Frage „Ist es ein Sonnenaufgang oder ein Sonnenuntergang?“ nicht ausspart.

Bei einem Plakat aus den 70er Jahren, also zur zweiten Ölkrise, welches einen Camarro Sportwagen und eine Boeing zeigt mit dem Titel: „Keine Freiheit ohne Verschwendung“, machen wir darauf aufmerksam, dass unsere Gruppe heute mit der Bahn unterwegs ist.
Natürlich ist es ein Muss, dass eine Arbeit vom Sunset Boulevard aus Hollywood gezeigt wird.
So viel Input muss man auch sacken lassen. Wie geht das besser, als in gemütlicher Runde in „Bremens guter Stube“ sich verwöhnen zu lassen? Im Ratskeller im Alten Rathaus, das zusammen mit dem Roland auf dem Marktplatz zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, sind für uns Tische reserviert. Hier stehen auch die traditionellen Gerichte wie Labskaus und Knipp auf der Speisekarte, die beiden haben auch in unserer Runde ihre Fans. Vielleicht gehören sie eines Tages auch zum immateriellen Weltkulturerbe. Es ist so gut, dass man das pflegt.
Auch wenn es nieselt, gefällt es fast allen zu Fuß zum Bahnhof zu gehen, obwohl die Fahrten mit Bus und Straßenbahn im Ticket enthalten sind. Es tut uns gut, dann im Trockenen zu sitzen und zu genießen, dass das Schmuddelwetter uns nichts mehr anhaben kann. Wir stellen fest: Wir sind pünktlich hin und pünktlich her gekommen, und haben einen unterhaltsamen, informativen und leckeren Tag gehabt. Was will man mehr?